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Maßnahmen für die Bekassine

Schaffung von Nahrungstümpeln

Tümpel mit Grashorste
Auf einer Wiesenbrache in Crottendorf angelegter flacher Nahrungstümpel am 16.11.2018  © C. Scheinpflug

Feuchtgrünland oder baum- und straucharme Brachen können mit flachen Mulden oder Tümpeln für die Bekassine attraktiv gemacht werden, da sie zusätzlichen Nahrungsflächen in den Flachwasserbereichen bieten. Durch Abtrag des Oberbodens stehen feuchte Stellen auch bei längerer Trockenheit noch zur Verfügung. Zusätzlich müssen die Flächen Bulte oder Grashorste aufweisen, welche die Bekassine für die Anlage des Nestes nutzt.

Wiese mit Tümpel und Grashorsten
Auf einer Beweidungsfläche in Crottendorf angelegter flacher Nahrungstümpel am 09.05.2018  © C. Scheinpflug

Wiedervernässung ehemaliger Feuchtflächen

In der Vergangenheit wurden viele Feuchtgrünlandflächen mit Drainage trockengelegt, sodass solche Flächen für die Bekassine nicht mehr geeignet sind, da schlammige Nahrungsflächen fehlen. Ein Aufbruch der Drainage und die anschließende Übertragung von Mahdgut können neue Feuchtflächen für die Bekassine schaffen. Auch andere Arten profitieren hiervon.

Wiese die mit Wasser durchnässt wird
Wiedervernässung einer ehemaligen Nasswiese im Quellgebiet der Seidewitz am 06.11.2017  © Foto: B. Hachmöller

Brutplatzschutz durch Aussparung von der Nutzung

Das Revier wird während der Brutzeit von der Nutzung ausgespart, um einen Verlust des Geleges oder der noch nicht flugfähigen Jungvögel zu vermeiden. Da die Bekassine fast ausschließlich auf strukturreichen Flächen mit Bulten vorkommt, sind überjährige Altgrasbereiche optimal.

Beweidungsmanagement

Extensiv beweidete Flächen bieten Strukturvielfalt. Durch Viehtritt ist das Bodenrelief uneben und schafft dadurch optimale Voraussetzungen für die Bekassine. Gleichzeitig entstehen bei hoher Bodenfeuchte gute Nahrungsflächen. Oft ist auch das Insektenangebot vergleichsweise höher. Neben Auskoppeln bekannter Neststandorte ist die Erarbeitung von Weideplänen sinnvoll, um Brutplätze langjährig besetzter Reviere zu schützen. Bei der Bekassine hat sich die Beweidung der Flächen ab August beziehungsweise im Herbst bewährt, damit einer Entbuschung entgegengewirkt wird.

Entbuschung

Die Bekassine toleriert als Offenlandart Gebüsche oder Gehölze, sofern deren Anteil nicht zu hoch wird oder eine Kulissenwirkung eintritt. Deshalb kann je nach Standort und Höhenlage bei ungenutzten Flächen eine Entbuschung oder die Entnahme von Einzelgehölzen nötig werden, damit sich die Habitatbedingungen nicht verschlechtern.

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