Neobiota
Neobiota sind nichteinheimische Pflanzenarten (Neophyten) und Tierarten (Neozoen ), die in der Neuzeit (ab 1492) durch den Menschen bewusst oder unbewusst ausgebracht worden sind.
Nichteinheimischen Arten haben einen großen Anteil an unserer Flora und Fauna. Sie sind grundsätzlich nicht problematischer, gefährlicher oder schädlicher als einheimische Arten, auch wenn die Begriffe Biologische Invasionen, Neobiota, Neophyten etc. oftmals bewusst oder unbewusst mit kriegerisch assoziierten Begriffen verknüpft werden.
Nur ein kleiner Teil der Neobiota gilt als problematisch, weil er gesundheitliche, ökologische oder wirtschaftliche Schäden verursachen kann. Das Bundesamt für Naturschutz schätzt den Anteil dieser Arten auf etwa 10 %. Bei einer Umfrage, die von der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) in einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) unter sächsischen Behörden und Fachverbänden durchgeführt worden ist, wurden 30 Pflanzen- und 11 Tierarten als problematisch eingeschätzt.
Im Freistaat Sachsen wurde mit dem »AK Neobiota 2007« ein Arbeitskreis aus Wissenschaftlern und Praktikern gegründet, der die Behörden des Freistaates berät. Sprecherin ist Frau Prof. Roth, TU Dresden.
Problematische Neobiota
Die EU-Kommission kalkuliert in ihrer Strategie von 2011 die durch Neobiota verursachten Schäden und die Bekämpfungskosten auf 12 Mrd. € pro Jahr. Das legt nahe, dass der Umgang mit potenziell Schaden verursachenden, d. h. problematischen Neobiota zur wichtigen Zukunftsaufgabe in einer globalisierten Umwelt werden wird.
Im April 2014 hat das SMUL Empfehlungen und Arbeitshilfen zum Umgang mit Neobiota in Sachsen veröffentlicht.