Habitatpotentiale im Ackerbereich

Projektlaufzeit: 01/2019 bis 12/2021

Projektziele

  • Entwicklung und Testung förderungsfähiger Maßnahmen zur Schaffung zusätzlicher Habitatstrukturen in der meist großflächig ackerbaulich geprägten Agrarlandschaft Sachsens 
  • Prüfung der Maßnahmen auf ihre agrartechnische Umsetzbarkeit in konventionellen und ökologischen Anbausystemen (Weite-Reihe-Aussaat im Getreide mit und ohne Untersaaten, Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel)
  • Untersuchung der Maßnahmen hinsichtlich ihres biodiversitätsfördernden Potentiales anhand der Artengemeinschaften der Indikatorengruppen Spinnen, Laufkäfer und Ackerwildkräuter

Projektergebnisse

  • Produktionsintegrierte Artenhilfsmaßnahmen in Form einer Teilflächenextensivierung haben das Potential, einen essentiellen Beitrag zur Eindämmung des Artenrückgangs in ackerbaulich geprägten Agrarlandschaften zu leisten.
  • Die Ergebnisse der faunistischen Erhebungen zeigen deutliche Effekte der Maßnahmen auf. Die Arten- und Individuendichte der Spinnen war auf den Maßnahmeflächen der konventionell bewirtschafteten Äcker erhöht. Beide Biodiversitätsparameter waren bei den Laufkäfern auf den Maßnahmeflächen der ökologisch bewirtschafteten Äcker erhöht. Die Deckungsgrade der Ackerwildkräuter waren auf den Maßnahmeflächen beider Acker-Bewirtschaftungstypen erhöht. Die Maßnahmeflächen wiesen zudem im Vergleich zu den Referenzflächen gesteigerte Dominanzanteile gefährderter Rote-Liste-Arten von Laufkäfern und Spinnen auf.
  • Die konzipierten Artenhilfsmaßnahmen können zur Förderung von Raubarthropoden (insbesondere auch störungsanfälligere, gefährdete Rote-Liste-Arten) sowie Wildkräutern dienen. Dadurch könnte einerseits die funktionelle Biodiversität der Agrarlandschaft gefördert werden und andererseits das Nahrungsangebot für Sekundärkonsumenten, wie beispielsweise die von starkem Artenrückgang betroffenen Brutvögel der Feldflur, erhöht werden. Bei Verbindung der Maßnahmeflächen mit Landschaftselementen lässt sich der Effekt weiter verstärken.

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 62: Artenschutz, Auen und Moore

Frank Richter

Telefon: 03731 294-2216

E-Mail: Frank.Richter2@smekul.sachsen.de

Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de/

zurück zum Seitenanfang