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Naturraum und Landnutzung in Sachsen

Sachsen lässt sich in verschiedene Landschaften einteilen, die sich hinsichtlich ihrer naturräumlichen Charakteristik sowie Art, Anteil, Verteilung und Ausprägung der aktuellen Landnutzung unterscheiden (vgl. Landschaftsgliederung Sachsens). Aus diesen Unterschieden ergeben sich verschieden ausgebildete Potenziale und Empfindlichkeiten des Naturhaushaltes und der Schutzgüter. Der Fachbeitrag zum Landschaftsprogramm stellt Ziele dar und gibt Empfehlungen, wie Landnutzungen nachhaltig gestaltet werden können, indem die jeweiligen Potenziale und Empfindlichkeiten berücksichtigt werden. So können Gefährdungen reduziert oder vermieden werden. Auf den folgenden Internetseiten werden die naturräumlichen Potenziale, Empfindlichkeiten und Gefährdungen der sächsischen Landschaft insgesamt überblicksartig (vgl. Potenziale / Empfindlichkeiten) und für die einzelnen Landschaften Sachsens näher beschrieben (vgl. Steckbriefe). Darüber hinaus wird ein Überblick über die Schutzgebiete des Naturschutzes gegeben (vgl. Schutzgebiete).

Geologische und klimatische Prozesse prägen die naturräumliche Charakteristik der Landschaften grundlegend. Die anstehenden Gesteine oder die im Zuge erdgeschichtlicher Prozesse und zuletzt vor allem der Eis- bzw. Kaltzeit herangebrachten und die Gesteine überdeckenden Substrate infolge von Abtragungs-, Umlagerungs- und Ablagerungsereignissen bestimmen zu einem großen Teil die Eigenschaften der unter Einfluss von Klima und Wasserhaushalt sich aus ihnen entwickelnden Böden.

Unter dem Einfluss der klimatischen Verhältnisse bildete sich die charakteristische Oberflächengestalt (Morphologie, Relief) heraus, die wiederum auf die Bodenbildungsprozesse, den Wasserhaushalt und die kleinklimatischen bzw. mesoklimatischen Verhältnisse zurück wirkt. Unter diesen speziellen Rahmenbedingungen entwickelten sich infolge des zum größten Teil durch nacheiszeitliche Einwanderungen und Einbringungen durch den Menschen bestimmten Artenpools die für Sachsen charakteristischen Einheiten der potenziell natürlichen Vegetation und ihrer Ersatzgesellschaften sowie ihre räumliche Verteilung.

Diese verschiedenen Komponenten bestimmen in ihrer regional differenzierten Ausprägung die Potenziale, die die verschiedenen Schutzgüter und der Naturhaushalt der sächsischen Naturräume hinsichtlich Vielfalt, Eigenschaften, Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten bieten. Beispiele sind klimatische Prägung, Bodenfruchtbarkeit, Biotopentwicklungspotenzial und biologische Vielfalt in ihren regional unterschiedlichen Ausprägungen. Insbesondere im Zusammenwirken mit den aktuellen Landnutzungen bestimmen sie die Empfindlichkeiten und Gefährdungen, denen jedes Schutzgut unterliegt und die bei einer nachhaltigen Nutzung zu berücksichtigen sind.

Die Geschichte der Bewirtschaftung der Landschaft durch den Menschen bestimmt die natürlichen Potenziale und ihre Empfindlichkeiten und Gefährdungen mit. So führte eine Entwaldung mit nachfolgender ackerbaulicher Bewirtschaftung im Einzugsgebiet von Flüssen zur Bildung starker Auelehmdecken. Die Entwicklung von Stadtböden auf Trümmerschutt mit nachfolgender Vegetation (Ruderalfluren und Stadtwälder) sind Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit. Die heutige Verteilung der Nutzungsarten und das Landschaftsbild sind auch Ergebnis der historischen Entwicklung der Landnutzung.

Die aktuelle Charakteristik der Landnutzung ist eine wichtige Grundlage für Planungsaussagen. Besondere Aspekte sind Anteile und Verteilung der aktuellen Landnutzungsarten, der derzeitige Zustand der Landschaftszerschneidung und die bestehenden Schutzgebiete.

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