Fledermausmarkierung
Fledermausmarkierungszentrale der ostdeutschen Bundesländer (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen)
Die Fledermausmarkierungszentrale (FMZ) beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) organisiert:
- die Ausarbeitung eines wissenschaftlichen Arbeitsprogrammes zur Markierung
- die fachliche Anleitung der Beringer
- die Bereitstellung von Kennzeichen für die Markierung von Fledermäusen
- die zentrale Dokumentation von Beringungs- und Wiederfunddaten
- den Datenaustausch zwischen Beringern und Findern
- die zentrale Auswertung von Beringungsergebnissen
Die länderübergreifende Arbeit der Zentrale ist durch bilaterale Vereinbarungen mit den Naturschutzfachbehörden der beteiligten Länder geregelt.
In Europa gibt es weitere solche Einrichtungen, die Ringe mit spezieller Prägung zur Fledermausmarkierung ausgeben. In Deutschland besteht eine weitere Markierungszentrale am Museum Alexander König in Bonn für die westdeutschen Bundesländer.
Jeder Wiederfund einer markierten Fledermaus ist ein wertvoller Baustein auf dem Weg zur wissenschaftlichen Erforschung dieser Tiergruppe. Ist auf dem Ring ILN Dresden, SMU Dresden oder FMZ Dresden als Kennung eingraviert, haben Sie ein Tier unserer Markierungszentrale gefunden. Bitte melden Sie solche Funde unter Angabe der Umstände (Fundort, Datum, Ringnummer, Situation) an unsere Fledermausmarkierungszentrale. Vergessen Sie nicht Ihren Namen, denn dann erhalten Sie von uns eine Wiederfundkarte mit genauen Daten zum Tier.Braunes Langohr - Plecotus auritus (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, M. Wilhelm)
Kennzeichenliste - In Ostdeutschland zur Fledermausmarkierung verwendete Armklammern
Markierungszentrale | Kennung | Ringserien | Einsatzzeit |
---|---|---|---|
Zoologisches Museum der Universität Berlin (heute Humboldt-Universität) | Zool. Mus. Berlin | A | 1934-1945? |
Vogelwarte Radolfzell | Vogelwarte Radolfzell | X;Z | 1952-1961 |
Museum Alexander Koenig Bonn | Mus. Koenig Bonn Mus. Bonn |
X Z |
1961-1964 |
Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz, AG Dresden | ILN Dresden | X; O; Z | 1965-1993 |
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Dresden |
SMU Dresden FMZ Dresden |
A; B; C A; B; C; O; V |
1993-1999 1999-jetzt |
Fledermausringe aus Vergangenheit (links und Mitte) und Gegenwart (rechts). Nur wenige Millimeter groß und maximal 0,1 g schwer (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, U. Zöphel)
Dokumentation von Beringungs- und Wiederfunddaten
Alle Wiederfunde (ca. 120.000) einschließlich der dazugehörigen Beringungen (ca. 360.000) werden in einer Datenbank gespeichert und hier für weitere Auswertungen aufbereitet. Die Ortswechsel von Tieren (ca. 10.000 Tiere mit >10 km) werden mittels eines Geographischen Informationssystems (GIS) in Karten dargestellt.
Die gezeigte Karteikarte zeigt den einzigen Fall aus Ostdeutschland, bei dem mittels Markierung die Ostseeüberquerung einer Fledermaus nachgewiesen werden konnte.
Solch eine Wiederfundkarte der Markierungszentrale erhält jeder Finder einer Fledermaus zur Information und als kleines Dankeschön, wenn er seinen Fund der Markierungszentrale gemeldet hat.