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Kartierung und Datenerfassung

Allgemeine Anforderungen

Die allgemeinen Anforderungen für die Erfassung von Artdaten ergeben sich aus den Vorgaben des LfULG:

Im Einzelnen sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Bei jeder Beobachtung ist der Name des Beobachters anzugeben und zwar in der Schreibweise: Nachname, Vorname (Titel als Namensbestandteil - zum Beispiel Dr. oder Prof. - werden vor den Vornamen gestellt. Beispiel: Müller, Dr. Peter).
  • Der Fundort ist möglichst genau zu verorten. Zusätzlich ist die Genauigkeit des gesetzten Fundpunktes im Feld Toleranz zu beschreiben.

Im Folgenden finden Sie nützliche Hinweise sowohl für die Kartierung im Gelände, als auch für die EDV-technische Erfassung der erhobenen Daten.

Einheit

Libellen treten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien im Gelände auf. Diese Entwicklungsstadien sind unter dem Begriff »Einheit« anzugeben.

Bei Libellen werden folgende Einheiten angegeben:

  • Emergenz (Schlupf)
  • Exuvie
  • Larve
  • Alttier/Imago

Zusätzlich zur Einheit sollte auch die entsprechende Anzahl an Imagines, Exuvien und Emergenzen etc. angegeben werden. Werden unterschiedliche Einheiten (= Stadien) am Gewässer beobachtet, sind jeweils eigene Datensätze zu erstellen (z. B. 2 Exuvien, 5 Imagines und 3 Emergenzen der Blaugrünen Mosaikjungfer = 3 Datensätze).

Verhalten

Bei Libellen werden regelmäßig auch bestimmte Verhaltensweisen erfasst, die Hinweise darauf geben, ob sich eine Art im Gewässer reproduziert.

Unter »Verhalten« sind insbesondere folgende Kategorien üblich:

  • Eiablage
  • Paarung
  • Territorialverhalten
  • Abgeflogenes Alttier
  • Wanderung (durchziehend / rastend)
  • ruhend / Schlafplatzbeobachtung

Wichtig sind vor allem Paarungen und Eiablagen sowie Territorialverhalten, da diese Verhaltensweisen Hinweise auf eine Reproduktion im Gewässer geben. Sie sollten daher stets erfasst werden.

Reproduktion

Bei der Libellenerfassung ist immer auch die Frage wichtig, ob sich die Art am Fundort auch reproduziert. Für den Schutz der Libellen ist es entscheidend, die Reproduktionsgewässer von Libellenarten zu identifizieren, weil diese für das Überleben der Libellenarten unerlässlich sind. Die folgende Tabelle enthält einen Vorschlag, wie bestimmte Stadien der Libellen oder bestimmte Verhaltensweisen gedeutet werden können. Die Tabelle dürfte vor allem Einsteigern in die Libellenkunde eine Hilfe sein.

 

  Verhaltensweisen und Stadien

Kein Hinweis auf Reproduktion

Wanderflug, Rast erwachsener Individuen (vor allem abseits von Gewässern), Jagdflug
A – Reproduktion möglich  zur Fortpflanzungszeit in möglichem Fortpflanzungshabitat beobachtet (vereinzelt Paarung, Suchflüge, Territorialverhalten ohne Partner)
B – Reproduktion wahrscheinlich  Territorialverhalten am typischen Gewässer, Balzverhalten mit Partner, Paarung, Eiablage, Larve gefunden, frische/unausgefärbte Libellen an oder in der Nähe geeigneter Gewässer
C – Reproduktion sicher  frisch geschlüpfte Libellen in Gewässernähe oder aus Gewässer aufgestiegen (Emergenz), Exuvie gefunden

 

 

 

Nachweistyp

Unter Nachweistyp wird angegeben, wie der Nachweis einer Libelle erbracht wurde. Üblich ist bei der Libellenkartierung die Sichtbeobachtung, das Keschern und die Exuviensuche. Sinnvoll sind auch Fotobelege von schwer bestimmbaren oder seltenen Libellenarten sowie Libellen, die an ungewöhnlichen Gewässern und abseits bisher bekannter Vorkommen nachgewiesen wurden.

Folgende Referenzen sind für Libellen sinnvoll verwendbar:

  • Sicht (Sichtbeobachtung)
  • Fang: Netzfang/Keschern
  • Entw.: Exuvien
  • Beleg (Foto)
  • Totfund (sonstiges)

 

 

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